Chronik — Gustav Hoffmann / Elefanten
Wichtige Stationen der Firmengeschichte. Originalfotos und Quellen im Klever Schuhmuseum.
Gustav Hoffmann wird als Sohn eines Händlers für Schuhmacherbedarf in Kleve geboren. Nach einer 3-jährigen kaufmännischen Ausbildung leistet er seinen einjährigen Militärdienst in Kleve ab.
gründet Gustav Hoffmann mit seinem Schwager Fritz Pannier die Kinderschuhfabrik Pannier & Hoffmann in einer ehemaligen Möbelschreinerei an der Großen Str. (ungefährer Standort des heutigen Kaufhofs). Der Maschinenpark stammte aus der Konkursmasse der Klever Fabrik Gersabeck.
Fabrikbau an der Materborner Allee 47, dem späteren Standort der Gustav Hoffmann GmbH.
Pannier & Hoffmann führt den einballigen Kinderschuhleisten mit breiter Spitze ein.
Pannier & Hoffmann trennen sich. Der gemeinsame Betrieb wird durch Losentscheid geteilt. Gustav Hoffmann bleibt an der Materborner Allee. Fritz Pannier macht sich am Mittelweg selbstständig.
Erste Versuche mit geklebten Sohlen. Hoffmann beschäftigt 800 Arbeitnehmer.
Mit der Errichtung des Hochbaus in der Steinstraße (später Siegertstraße) wird begonnen.
Einrichtung der Konsumanstalt, in der alle Arbeiter trotz Inflation Lebensmittel zu den Goldmarkpreisen der Vorkriegszeit einkaufen konnten.
Die Werksküche und ein Speiseraum für 1000 Personen wurde eingerichtet. Der Preis eines Mittagessens betrug 50 Pfennig.
Der Elefant, das Symbol für Robustheit, wird Warenzeichen. Die produzierten Schuhe tragen von nun an die Marke „Elefanten“. Hoffmann beschäftigt 2800 Arbeiter und 200 Angestellte. Die Tagesproduktion beträgt 17.000 Paar Kinderschuhe.
Die Weltwirtschaftskrise trifft auch die Firma Hoffmann.
Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft. Aktionäre werden neben Gustav Hoffmann einige Gläubigerbanken sowie der größte Lieferant, die Lederfabrik Carl Freudenberg. Dr. Walther Siegert wird in den Vorstand berufen.
Zum 25-jährigen Bestehen der Firma werden erstmals Jubilare geehrt. Die betriebliche Altersversorgung der Mitarbeiter wird eingeführt. Gründung der Hoffmann-Werkskapelle. 1934 wird die Gustav Hoffmann AG 100 % Tochter von Carl Freudenberg; neues Logo der Elefanten-Marke.
Gustav Hoffmann stirbt beim Tanz im Hotel Maywald an einem Herzinfarkt.
Übernahme der Schuhfabrik Fisch Heidelberg – dann Werk Heidelberg. 29.08.1939 Errichtung der Zweigstepperei Dinslaken (Arbeitsbeginn mit 29 Frauen). 07.11.1941 Umwandlung der Aktiengesellschaft in eine GmbH, da der Hauptaktionär Freudenberg & Co. Alleingesellschafter geworden ist.
07.10.1944: Erster schwerer Luftangriff auf Kleve; Produktion wurde nach Heidelberg verlagert. 14.10.1944: Werk Dinslaken schwer beschädigt. 07.02.1945: Beim 2. Großen Luftangriff auf Kleve wird das Werk zu 80 % zerstört. Kurz nach der Kapitulation werden wieder Schuhe hergestellt.
Die Produktion bei Hoffmann in Kleve beträgt 4.500 Paar täglich.
Richtfest von 30 neuen Werkswohnungen an der De-Beyer- und Klombeckstraße.
Der Wiederaufbau der zerstörten Betriebe ist abgeschlossen. 1955 kommt der Torsana-Schuh auf den Markt. 1959 öffnet Werk Heidelberg Zweigbetriebe in Walldorf; zur Marke „elefanten" kommen die Marken „Fanto" und „Fanty". Neue Maßtabellen werden entwickelt, die die Serienfabrikation von Leisten für Kinderschuhe verbessern.
Der neue Elefanten T3 Schuh wird auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf vorgestellt.
Aufgrund Arbeitskräftemangel werden Zweigsteppereien in vielen Orten gegründet. 1961: Produktion im Werk Remels; erste Gastarbeiter aus Spanien kommen nach Kleve. 1964: Einführung des Lauflernschuhs „elefanten el chico", der sich zum meistverkauften Lauflernschuh der Welt entwickelt. 1965–1966: Übernahmen von Rogmann (Kleve) und Krausse (Geldern). 1967: Übernahme der Schuhfabrik Hecht in Gmunden (Österreich).
Dr. Walther Siegert geht in den Ruhestand; Otto Klötzer wird Direktor. Gründung des belgischen Zweigwerks in Genk.
1970/71 erreicht die inländische Jahresproduktion 9,4 Mio. Paar; Belegschaft rd. 4.200. 1971: Gründung der Jela-Schuh GmbH und der Gustav Hoffmann Shoe Company in Teheran (bis 1979). 1973–74: Schließungen mehrerer Zweigwerke; 350 Mitarbeiter betroffen. Ende 1974: noch 2.554 Mitarbeiter, davon 1.260 in Kleve.
1974: Gründung des finnischen Ablegers Elefantti Kenkä, Helsinki. Einführung des Weiten-Maß-Systems „WMS". 01.07.1977: Wechsel in der Geschäftsführung (Helmut Haarhaus). 1979: Umbenennung in Elefanten-Schuh GmbH; Logo modernisiert.
1981: Einführung computergesteuerter Design- und Produktionsverfahren (CAD/CAM). 1985: Neues Werk in Seixelo (Portugal). 1988: Schließung des Werks Walldorf; Produktion verlagert nach Portugal.
01.06.1990: Gründung Elefanten USA. 01.10.1995: Aus Elefanten-Schuh GmbH wird die Freudenberg Schuh GmbH. 01.03.2001: Übernahme durch C & J Clark Ltd.; Umbenennung in elefanten GmbH.
Robin Beacham kündigt Schließungspläne an: 250 Mitarbeiter in Kleve und 570 in Portugal/Slowakei betroffen. Ende 2004: Schließung des Unternehmens und Einstellung des Geschäftsbetriebes. Original-Fotos sind im Klever Schuh-Museum einsehbar.
